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Voruntersuchung und Screening (Polygrafie)
Der Hauptgrund für eine Schlaflaboruntersuchung (Polysomnografie) sind Schlafstörungen, aber auch andere gesundheitliche Probleme, die während der Nacht auftreten, können den Aufenthalt im Schlaflabor notwendig machen. Da die Polysomnografie jedoch recht aufwendig ist und die Plätze in den Schlaflaboren über Monate ausgebucht sind, ordnet der Arzt sie normalerweise erst dann an, wenn alle anderen Untersuchungen (z. B. Befragungen, Langzeit-EKG, Polygrafie) unzureichende Ergebnisse erbracht haben. Angezeigt ist eine Untersuchung im Schlaflabor bei anhaltender, unerklärlicher Tagesschläfrigkeit, bei Verdacht auf Atemaussetzer im Schlaf (Schlafapnoe), auf das Restless-Legs-Syndrom oder die Krankheit Narkolepsie.
Grundsätzlich wird aber zuerst nach den Regularien der Stufendiagnostik eine Polygrafie durchgeführt; diese Untersuchung wird auf Überweisung vom Hausarzt vom niedergelassenen Facharzt, meist einem HNO-Arzt oder Pneumologen, veranlasst.
Der Patient erhält ein Schlaf-Apnoe-Screening-Gerät für die erste Untersuchung des nächtlichen Schlafablaufes mit nach Hause. Mittels Sensoren werden nachts die Atmung, der Sauerstoffgehalt im Blut, Atemgeräusche, Körperbewegung- und Lage des Schläfers im Bett registriert. Der Patient bringt das Gerät am nächsten Morgen zur Auswertung in die Praxis zurück.
Es gibt heute auch unkompliziertere Screning-Geräte wie ApneaLink oder SOMNOcheck micro, deren Einsatz aber von der Krankenkasse leider nicht bezahlt wird, die aber ebenso den Verdacht auf eine Schlafapnoe bestätigen können.
Besteht also der Verdacht auf eine Schlafapnoe, steht die Polysomnografie im Schlaflabor an.
Polysomnografie im Schlaflabor
Der erstmalige Aufenthalt im Schlaflabor dauert zwischen einer und drei Nächten. So können die Schlafmediziner z. B. nach der Diagnose einer Schlafapnoe in der ersten Nacht bereits in der zweiten Nacht feststellen, ob durch eine Behandlung mit einem Überdruckbeatmungsgerät die Atemaussetzer während des Schlafs in den Griff zu bekommen sind.
Die Ankunft im Schlaflabor
Im Gegensatz zu einem geplanten Krankenhausaufenthalt erwarten Schlaflabore ihre Gäste in der Regel nicht morgens, sondern erst am Nachmittag. Zuerst wird der zuständige Arzt die Krankengeschichte mit dem Patienten besprechen, ihn vielleicht auch einen Fragebogen nach seinem Schlafverhalten ausfüllen lassen.
Vor der Schlaflaboruntersuchung sollten Sie ab der Mittagszeit keine koffeinhaltigen Getränke wie Kaffee, Tee, Cola oder Energy-Drinks mehr zu sich nehmen, die das Einschlafen behindern könnten. Manche Arzneimittel beeinflussen den Schlaf: Sie rufen vermehrte Schläfrigkeit hervor, behindern das Einschlafen oder verändern die Schlafstruktur. Deshalb müssen die Schlaflabormitarbeiter wissen, ob und wenn ja welche Medikamente Sie regelmäßig nehmen. Es gibt auch Mittel, die vor einer Untersuchung im Schlaflabor nicht genommen werden sollten.
Nach dem Anziehen der Nachtkleidung werden Sie für die anstehenden Untersuchungen „verkabelt.“
Ergibt sich bei der Schlaflaboruntersuchung ein Verdacht auf eine Erkrankung, die als Ursache für die Schlafstörung infrage kommt, können weitere medizinische Untersuchungen nötig sein. Dazu zählen beispielsweise Bluttests, aber auch Untersuchungen von Herz und Kreislauf bzw. anderer Organe. Das Gleiche gilt bei chronischen Krankheiten (z. B. Diabetes mellitus).
Am anderen Morgen teilt Ihnen der Arzt dann das Ergebnis der Untersuchung mit. Falls Sie an einer Schlafapnoe leiden, erhalten Sie jetzt ein Atemtherapie-Gerät mit einer Maske. In der zweiten Nacht werden Sie mit dieser Maske, durch die Ihnen Luft zugeführt wird, schlafen, und dabei wird festgestellt, ob sich die Symptome Ihrer Schlafstörung mit dem Beatmungsgerät beheben lassen. Dazu wird während der Nacht im Schlaflabor der Druck des Gerätes solange erhöht, bis Ihre Atemaussetzer ausbleiben.